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Spiegellose Systemkameras (MSC - Mirrorless System Camera, CSC Compact System Camera) bieten Anpassungsfähigkeit und hohe Bildqualität. Mittlerweile können sich viele Modelle in Sachen Bildqualität und Geschwindigkeit mit Spiegelreflexkameras (SLR) messen. Für zahlreiche fotografische Aufgaben stellen sie daher eine kompakte alternative zur SLR dar. Im Folgenden werden die Besonderheiten spiegelloser Systemkameras vorgestellt.

 

Spiegellose Systemkamera (Abbildung: Olympus)
Moderne Technik im klassischen Kameradesign. Einige spiegellose Systemkameras (hier Olympus) orientieren sich an analogen Kameras(Abbildung: Olympus)

 

Bildqualität

Die Abbildungsqualität liegt auf dem Niveau von Spiegelreflexkameras. Je nach Hersteller verfügen den Kameras über unterschiedlich große Sensoren (z. B. Four-Thirds, APS-C …). Auch bei spiegellosen Systemkameras ist die Sensorgröße ein wesentliches Kriterium für die Bildqualität. Größere Sensoren bieten vor allem bei wenig Licht eine bessere Bildqualität.  Gleichzeitig bieten Kameras mit großen Sensoren mehr Möglichkeiten bei der Fotografie mit geringer Schärfentiefe. Im Gegensatz dazu haben kleinere Sensoren den Vorteil, dass Objektive kompakter gebaut werden können und dadurch die Kamera-Objektiv-Kombination kleiner und leichter ist.

Derzeit gängige Sensorformate bei spiegellosen Systemkameras

  • Vollformat (24x36mm)
  • APS-C-Format (ca. 15x22,5mm
  • Four-Thirds-Format (ca. 17x13mm)
  • CX-Format (8,8x13,2)

Hinzu kommen Mittelformatkameras. Auch hier sind unterschiedliche Sensorgrössen zu finden (53,9x40,4 mm, 49,1x36,8 mm, 43,8 x 32,9 mm). Der Sensor des Fujifilm G-Formates z. B. hat eine Grösse von 43,8 x 32,9 mm.

Die Sensorgrösse wirkt sich auch auf den Bildausschnitt bei gleicher Brennweite aus (Crop-Faktor). Weitere Informationen zum Thema "Crop-Faktor"

 

Leichter und kompakter

Spiegellose Systemkameras haben, wie der Name es bereits andeutet, keinen Spiegel. Dadurch können diese Kameras kompakter als Spiegelreflexkameras konstruiert werden. Dieser Eigenschaft verdanken diese Kameras ihren Erfolg. Mit der Baugröße  geht jedoch ein Nachteil einher. Der Raum, der für Bedienungselemente am Gehäuse zur Verfügung steht, ist eingeschränkt. Viele Funktionen, für die es bei digitalen Spiegelreflexkameras eigene Bedienelemente gibt, müssen über ein Menü oder über die Mehrfachbelegung von Bedienelementen angesteuert werden.

 

Sucher und Display

Mit wenigen Ausnahmen ist bei spiegellosen Systemkameras kein optischer Sucher vorhanden. Dem Fotograf steht für die Bildgestaltung entweder ein Display (z. T. drehbar) und je nach Modell auch ein elektronischer oder optischer Sucher (z. T. Aufstecksucher als Zubehör) zur Verfügung. Eine Sonderstellung nimmt der Hybridsucher ein. Dieser vereinigt in faszinierender Weise die Vorteile von optischen und digitalen Suchern. Vor wenigen Jahren noch belächelt, gibt es mittlerweile sehr gute elektronische Sucher, die sich hinter den optischen nicht verstecken müssen, zumal sie mit einem Vorteil aufwarten: Die Bildhelligkeit kann bereits vor der Aufnahme beurteilt werden. Zudem stehen weitere Informationen im Sucher oder Display zur Verfügung, z. B. das Histogramm. Dies ermöglicht eine genaue Kontrolle der Helligkeitsverteilung im Bild. Der Fotograf kann bei Bedarf bereits vor der ersten Aufnahme eine Belichtungskorrektur vornehmen.

 

Fokussierung

War zu Beginn der Entwicklung der Autofokus von spiegellosen Systemkameras noch deutlich langsamer als bei Spiegelreflexkameras, trifft dies heute nur noch auf wenige Modelle zu. Vergleicht man die Autofokusgeschwindigkeit lediglich mit dem Live-View-Modus von SLR-Kameras, sind meist die spiegellosen Systemkameras schneller. Für den, der gerne mit dem Life-View seiner SLR fotografiert, könnte sich schon wegen der höheren Fokusgeschwindigkeit ein Umstieg auf eine spiegellose Systemkamera lohnen.

 

Serienbildgeschwindigkeit

Bei spiegellosen Systemkameras ist wegen der fehlenden Spiegelmechanik eine hohe Serienbildgeschwindigkeit möglich. Die Geschwindigkeit ist vor allem von der Kameraelektronik abhängig. Einzelne Kameras liefern bei voller Auflösung bereits 50 Bilder pro Sekunde.

 

Auslösegeräusch und Erschütterung

Im Vergleich mit Spiegelreflexkameras sind spiegellose Systemkameras sehr leise. Zudem treten keine störenden Erschütterungen bei Aufnahmen vom Stativ auf.

 

Anschlussmöglichkeiten / Erweiterungsmöglichkeiten

Wie bei Spiegelkameras, lassen sich auch bei spiegellosen Systemkameras Objektive wechseln. Jedoch ist bei den meisten Systemen die Anzahl der verfügbaren Objektive noch recht übersichtlich. Hier gibt es große Unterschiede, ein Vergleich der verschiedenen Systeme kann sich daher lohnen. Im Gegensatz zu Spiegelreflexkameras verfügt nicht jede spiegellose Systemkamera über einen Blitzschuh für den Anschluss eines externen Blitzgeräts.

 

Hersteller von spiegellosen Systemkameras

  • Canon EOS M (APS-C-Format, Crop-Faktor 1,6), Canon EOS R (Vollformat, 24x36mm)
  • Fujifilm X-System (APS-C-Format), Fujifilm G-System (Mittelformat)
  • Leica M (u. a. Vollformat)
  • Micro-Four-Thirds (ca. 17,3x13mm, Crop-Faktor 2) Kamerahersteller: Olympus, Panasonic
  • Nikon 1 (kleiner als MFT – Crop-Faktor 2,73), Nikon Z-Modelle (Vollformat)
  • Pentax Q (kleiner als MFT – Crop-Faktor ca. 5) 
  • Samsung NX (APS-C-Format, Crop-Faktor 1,5)
  • Sony Alpha und Sony E-System (APS-C bzw. Vollformat)

 

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