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In der Regel nutzen Kameras beim Blitzen Verschlusszeiten von ca. 1/250 bis 1/30 Sekunde. Diese Zeiten sind zum vor allem von der Blitzsynchronisationszeit der Kamera abhängig. Der Grundgedanke hierbei ist, dass der Blitz zusammen mit dem vorhandenen Licht das Motiv so stark beleuchtet, dass eine Verschlusszeit genutzt werden kann, bei der sowohl Bewegungs- als auch Verwacklungsunschärfen vermieden werden, ohne dass ein Stativ verwendet werden muss. Leider führen die kurzen Verschlusszeiten meist dazu, dass das vorhandene Licht nur wenig genutzt wird und das Blitzlicht die Beleuchtung der Motive unvorteilhaft dominiert. Bei der Langzeitsynchronisation (auch slow-sync, slow synchro, slow shutter synchronisation) ist dies anders, hier werden gezielt längere Verschlusszeiten gewählt, um das vorhandene Licht stärker in die Beleuchtung einzubeziehen.

 

Foto bei Nacht mit Blitz in der Vollautomatik - Der Hintergrund ist unterbelichtet.
Foto bei Nacht mit Blitz in der Vollautomatik - Der Hintergrund ist unterbelichtet.
Foto bei Nacht mit Langzeitsynchronisation (oder Nachtporträtmodus) geblitzt. Der Hintergrund wird richtig belichtet.
Foto bei Nacht mit Langzeitsynchronisation (oder Nachtporträtmodus) geblitzt. Der Hintergrund wird richtig belichtet.

 

Wann ist Blitzen mit einer Langzeitsynchronisation sinnvoll?

  • Natürliche Lichtstimmung soll erhalten bleiben
  • Vermeidung eines zu dunklen Hintergrunds (weiteres zur Problematik finden Sie im Artikel zum reziproken Quadratgesetz - " Hintergrund ist zu dunkel")
  • Bewegungsunschärfen als gestalterisches Mittel (Achtung! Oft auch unerwünscht)
  • Zoomeffekte

Wie wird die Langzeitsynchronisation bei Kameras aktiviert?


o	Einstellung Nachtporträt – Beispiel Pentax K-m [Abbildung: Pentax] Nachtporträt
Die einfachste Möglichkeit Blitzaufnahmen mit der Langzeitsynchronisation zu machen, bietet sich mit dem Motivprogramm "Nachtporträt". Nahezu jede aktuelle Kamera (einige Profimodelle ausgeschlossen) bieten diese Funktion, dies zeigt auch den Stellenwert, den die Hersteller der Langzeitsynchronisation beimessen. Oft ist diese Funktion bereits direkt über das Hauptwahlrad der Kamera verfügbar. Das Symbol hierfür zeigt meist eine Person mit Mond oder Stern - siehe Abbildung links.

Einstellung Zeitautomatik – Beispiel Pentax K-m [Abbildung: Pentax]Zeitautomatik (A, AV)
Viele Kameras nutzen in der Zeitautomatik automatisch eine Langzeitsynchronisation. Achtung – Bei einigen Kameras kann in den Grundeinstellungen der Kamera eine bestimmte Verschlusszeit bei Blitzaufnahmen voreingestellt werden. Diese Einstellung verhindert bei der Verwendung der Zeitautomatik evtl. eine Langzeitsynchronisation. Dabei bleibt verändert sich die Verschlusszeit bei der Aktivierung des Blitzgeräts nicht.

Einstellung Manueller Modus – Beispiel Pentax K-m [Abbildung: Pentax]Manueller Modus (M)
Im manuellen Modus (M) können Sie sowohl die Blende als auch die Verschlusszeit nach Ihren Wünschen einstellen. Achten Sie dabei auf die Belichtungsmessung Ihrer Kamera. Wenn Sie den Blitz zusätzlich aktivieren, sollten Sie eine Zeit-/Blendenkombination wählen, die zu einer Unterbelichtung bzw. zu einer exakten Belichtung führt. Bei TTL-Blitzgeräten wird der Blitz im Rahmen seiner Leitzahl automatisch für eine ausreichende Aufhellung des Bildes sorgen. Je mehr ihre Zeit-/Blendeneinstellungen sich den von der Kamera vorgeschlagenen Werten für eine optimale Belichtung nähern, umso stärker wird das vorhandene Licht im Fotos sichtbar. Je mehr Sie mit der Zeit-/Blendeneinstellung unter dem gemessenen bzw. vorgeschlagenen Wert bleiben, desto weniger wirkt das vorhandene Licht und umso stärker dominiert das Blitzlicht die Aufnahme.

Probleme bei Langzeitsynchronisation
Die längeren Verschlusszeiten, die bei der Langzeitsynchronisation genutzt werden, erhöhen die Verwacklungsgefahr und können bei bewegten Motiven zu Bewegungsunschärfen führen. Die Verwacklungsgefahr kann mit einem Stativ gebannt werden. Die Bewegungsunschärfen können auch als gestalterisches Mittel genutzt werden oder durch eine veränderte Zeit-/Blenden-/ISO-Kombination verringert werden. Häufig werden Bewegungsunschärfen jedoch als störend empfunden, daher sollten z. B. bei Hochzeiten neben den stimmungsvollen Fotos mit der Langzeitsynchronisation auch Aufnahmen mit kürzeren Verschlusszeiten gemacht werden.

Bei der Langzeitsynchronisation macht sich eine weitere Kamera-Einstellung bemerkbar. Die Synchronisation auf den ersten oder zweiten Verschlussvorhang.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Artikel "Erster Verschlussvorhang / Zweiter Verschlussvorhang".

Weitere Inspiration zur Langzeitsynchronisation finden Sie zudem im Foto-Tipp "Langzeitsynchronisation".

 

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