Eine sehr gute Möglichkeit, um die Lichtwirkung bei Blitzgeräten besser kontrollieren zu können, ist das entfesselte Blitzen. Dabei wird der Blitz unabhängig von der Kamera positioniert. Das Problem der flachen Ausleuchtung durch frontales Blitzlicht kann dadurch sehr gut vermieden werden. Zudem wird das Problem von roten Augen auf ein Minimum reduziert.
Hierfür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an:
Servo Blitz
- Der eingebaute Blitz oder das Aufsteckblitzgerät lösen einen weiteren Blitz über einen Fotosensor aus. Die Distanz zwischen auslösendem Blitz und Servoblitz ist im Wesentlichen von der Umgebungshelligkeit und der Leistung des auslösenden Blitzes abhängig. Dabei tritt das Problem auf, dass weiterhin Blitzlicht aus der Kamerarichtung kommt und somit eine freie Steuerung der Blitzlichtquellen eingeschränkt ist. Zudem löst das Blitzlicht anderer in Reichweite befindlicher Kameras den Servoblitz ebenfalls aus.
Sync-Kabel
- Hierbei besteht eine Kabelverbindung zwischen der Kamera und dem Blitzgerät. Bei Kameras, die über einen Sync-Buchse verfügen, kann ein entsprechender Adapter im Blitzschuh der Kamera verwendet werden.
- Vorteil: Sync-Kabel sind systemübergreifend verwendbar und relativ preiswert.
- Nachteil: Es wird keine automatische Blitzleistungskorrektur wie bei der TTL-Steuerung durchgeführt. Alle Einstellungen müssen vom Fotografen gemacht werden. Bei wechselnden Beleuchtungssituationen ist mit einem höheren zeitlichen Aufwand zu rechnen.
TTL-Kabel
- Hierbei besteht eine Kabelverbindung zwischen der Kamera und dem Blitzgerät. Der Blitz wird mit dem Blitzschuh der Kamera verbunden.
- Vorteil: Sehr komfortable Verwendung, da weiterhin die TTL-Blitzsteuerung der Kamera zur Verfügung steht.
- Nachteil: TTL-Kabel sind systemabhängig und zum Teil relativ teuer.
Funkgesteuert
- Funkgesteuertes drahtloses Blitzen ist sicher die komfortabelste Möglichkeit. Hier unterscheiden sich die Techniken je nach Hersteller und Kameramodell. Während einige Kameras verschiedene Systemblitze direkt ansteuern können, benötigen andere einen speziellen Steuerungsaufsatz (Transmitter zum Aufstecken in den Blitzschuh) oder einen Masterblitz, der den Slaveblitz steuern kann.
Einige Hersteller bieten mittlerweile die Möglichkeit mehrere Blitzgeräte über Funk per TTL-Messung zu steuern. Die Blitzleistung der einzelnen Blitzgeräte lässt sich z. T. bequem über den Masterblitz regulieren. Selbst die Kontrolle der Beleuchtung (vergleichbar einem Einstelllicht bei professionellen Studiobeleuchtung) lässt sich durch einige Blitzgeräte simulieren. In Verbindung mit Stativen und Lichtformern (Schirm, Softboxen …) lassen sich dadurch bereits sehr anspruchsvolle Beleuchtungssituationen verwirklichen. Gegenüber klassischen Studioblitzanlagen bieten diese Geräte eine höhere Flexibilität durch das geringere Packmaß und die Unabhängigkeit vom Stromnetz, da Sie mit Akkus oder Batterien betrieben werden.
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