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Um Bewegungsunschärfen zu vermeiden und Bewegungen „einzufrieren“, werden in der Fotografie relativ kurze Verschlusszeiten benötigt. „Relativ“ deshalb, weil die Bewegungsgeschwindigkeit des Motivs eine entscheidende Rolle spielt. So werden für das Einfrieren eines Pfeils im Flug deutlich kürzere Zeiten benötigt als für ein Schneckenrennen. Zudem sind die benötigten Belichtungszeiten von Brennweite, Bewegungsrichtung und Entfernung abhängig. Dies macht eine exakte Angabe von benötigten Verschlusszeiten schwierig.

Daher sollten Sie die folgenden Angaben als Ausgangswerte betrachten, die man nicht überschreiten sollte, wenn die Bewegung in der Aufnahme eingefroren werden soll. Wenn möglich, können Sie auch kürzere Zeiten wählen. Nach dem Motto: Je kürzer, desto so besser. Da Aspekte wie Brennweite, Bewegungsrichtung und Entfernung das Ergebnis beeinflussen, sollten Sie mit den Belichtungswerten variieren, um ein Gefühl für die Wirkung der Belichtungszeit zu bekommen.

 

Erfahrungswerte von klassischen Motiven

Maximale Verschlusszeiten zum Einfrieren der Bewegung

  • Auto 1/250 Sekunden
  • Kinder 1/250 Sekunden
  • Hund beim herumtollen 1/500 Sekunden
  • Läufer bei Sportereignissen 1/800 Sekunden
  • Schwimmer 1/500 Sekunden
  • Wassertropfen 1/500 Sekunden

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Verschlusszeiten, die kürzer als 1/500 Sekunde sind, meist ausreichen, um auch schnelle Bewegungen im Foto einzufrieren.

 

Wie erreiche ich kurze Verschlusszeiten?

Die Belichtungszeit ist von den Lichtverhältnissen, dem verwendeten Objektiv, dem Filmmaterial (bei analoger Fotografie) und den gewählten Einstellungen der Kamera abhängig. Um eine entsprechend kurze Belichtungszeit zu erreichen, müssen Sie unter Umständen die Blende öffnen und/oder die ISO-Zahl erhöhen.

Als Programm zur Steuerung der Belichtungszeit wird häufig die Blendenautomatik (T, TV) empfohlen. Aufgrund der eingeschränkten Variationsmöglichkeiten, die der Blendenautomatik an unterschiedlichen Blendenstufen zur Verfügung stehen, ist jedoch die Zeitautomatik (A, AV) häufig die bessere Wahl. Dabei wird über die richtige Voreinstellung von Blenden und ISO-Wert die gewünschte Belichtungszeit erreicht. Sollte es zu starken Helligkeitsveränderungen kommen (z. B. bei Wechsel von direkter Sonne und Wolke vor der Sonne), kann es dabei zu unerwünschten längeren Belichtungszeiten und somit zu Wischeffekten (Bewegungsunschärfen) kommen. Der Vorteil dieses Modus liegt jedoch darin, dass durch die große Variationsbreite von unterschiedlichen Belichtungszeiten, die der Kamera bei diesem Modus zur Verfügung stehen, es im Gegensatz zur Blendenautomatik nur sehr selten zu eine Über- oder Unterbelichtung kommt. Bei der Nutzung der Blendenautomatik sollte daher verstärkt auf die Anzeige der Blendenwerte bzw. auf die Über- bzw. Unterbelichtungswarnung geachtet werden.

Um eine scharfe Aufnahme zu erhalten müssen Sie bei Freihandaufnahmen auch die Verwacklungsgefahr beachten. Diese ist von der Belichtungszeit und der verwendeten Brennweite abhängig. Weitere Informationen zum Zusammenhang von Belichtungszeit und Brennweite in Bezug auf die Verwacklungsgefahr finden Sie hier - Link zum Artikel.

 

Junge mit Ball - Spanien

Belichtungszeit: 1/400 Sek.
Blende: f/7.1
ISO-Wert: 100
Brennweite: 450mm

 

Kitsurfer beim Sprung

Belichtungszeit: 1/800 Sek.
Blende: f/10
ISO-Wert: 100
Brennweite: 600mm

 

Kuba_00080-bear_art

Belichtungszeit: 1/800 Sek.
Blende: f/8
ISO-Wert: 200
Brennweite: 50mm

 

Schubs ins Wasser - Kinder beim Spielen – Kuba

Belichtungszeit: 1/500 Sek.
Blende: f/9
ISO-Wert: 100
Brennweite: 150mm

 

Das folgende Bild ist mit einer etwas zu langen Verschlusszeit aufgenommen, um die Bewegung des Kindes völlig einzufrieren. Durch die Verkürzung der Verschlusszeit auf 1/250 oder 1/500 Sekunden könnte die Bewegungsunschärfe vermieden werden. Dies wäre sowohl über eine Öffnung der Blende, als auch über eine Erhöhung des ISO-Werts erreichbar. Andererseits erzeugt die verbleibende Bewegungsunschärfe zusätzliche Dynamik.

Schubs ins Wasser - Kinder beim Spielen – Kuba

Belichtungszeit: 1/160 Sek.
Blende: f/9
ISO-Wert: 100
Brennweite: 50mm

 

Vergessen sie über das Einfrieren von Bewegungen nicht die zahlreichen gestalterischen Möglichkeiten, die durch Bewegungsunschärfen möglich werden.

 

Weitere Informationen zur Belichtungszeit finden Sie hier:

Um Bewegungsunschärfen zu vermeiden und Bewegungen „einzufrieren“, werden in der Fotografie relativ kurze Verschlusszeiten benötigt. „Relativ“ deshalb, weil die Bewegungsgeschwindigkeit des Motivs eine entscheidende Rolle spielt. So werden für das Einfrieren eines Pfeils im Flug deutlich kürzere Zeiten benötigt als für ein Schneckenrennen. Zudem sind die benötigten Belichtungszeiten von Brennweite, Bewegungsrichtung und Entfernung abhängig.

 

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