Trotz der vielseitigen Möglichkeiten, die Fotografie bei Regen bietet, konzentriert sich die Masse der Fotografen auf Motive bei Sonnenschein. Fotografie im Regen bietet eine Vielzahl von kreativen Möglichkeiten.
Fotografie im Regen bietet eine Vielzahl von kreativen Möglichkeiten. Regen verändert nicht nur die Farbtemperatur des Lichts, sondern auch das Reflexionsverhalten des Motivs. Die Farbe von nassen Objekten ändert sich und die Farben werden intensiver. Auch der Kontrast verändert sich. So wird z. B. nasser Straßenbelag dunkler, dieser steht im starken Kontrast mit Lichtreflexionen auf den nassen Flächen. Regen kann aber auch den Kontrast reduzieren und wie ein Weichzeichner wirken. Eine lange Brennweite und große Distanzen zum Motiv verstärken diesen Effekt.
Ein neuer Regentag – Der Blick zum Fenster – Valle Maira – Italien 2010
Auch vor oder nach dem Regen bieten sich interessante Motive und Lichtstimmungen, denken Sie nur an die Dramatik einer Gewitterfront, Lichtstrahlen, die sich ihren Weg durch die Wolken bahnen, Regenbogen.
Tipps zum Fotografieren bei Regen
- Wollen Sie die Regentropfen einfrieren oder sollen sie als Fäden im Bild sichtbar sein?
- Zum Einfrieren der Tropfen empfiehlt sich eine Verschlusszeit von weniger als einer 1/250 Sekunde. Bei längeren Verschlusszeiten haben die Tropfen einen Schweif, der bei längeren Zeiten dann das gesamte Bild durchzieht. Die Tropfen wirken wie Fäden.
- Wenn Sie bei Regen mit Blitz fotografieren, werden die Regentropfen, die sich in nahe der Kamera befinden sehr hell, evtl. weiß dargestellt. Dieser Effekt kann störend sein, sodass Sie unter Umständen auf den Blitz verzichten sollten, andererseits können Sie diesen Effekt bewusst für die Bildgestaltung nutzen. Probieren Sie die unterschiedliche Wirkung selbst aus.
- Wenn Sie Regen (Regentropfen) besonders betonen wollen, sollten Sie hierfür einen dunklen Hintergrund wählen, z. B. Bäume, Gebäude.
Trotz der vielseitigen Möglichkeiten, die Fotografie bei Regen bietet, konzentriert sich die Masse der Fotografen auf Motive bei Sonnenschein. Dieses Verhalten hat neben der Bequemlichkeit sicher auch in der begründeten Sorge um die eigene Fotoausrüstung. Feuchtigkeit kann die empfindliche Fotoausrüstung unwiederbringlich zerstören. Dennoch kann man auch ohne teure Zusatzausrüstung bei Regen fotografieren. Suchen Sie sich eine geschützte Stelle, von wo Sie das Treiben beobachten können, z. B. unter einer Markise vor einem Straßencafé. Auch ein Regenschirm kann gute Dienste leisten.
Achten Sie auf Ihre Ausrüstung. Nur wenige Kameras widerstehen Nässe problemlos. Es gibt spezielle Schutzausrüstung für Kameras, zur Not tut es auch eine Plastiktüte. Meist sind ein paar Tropfen auf der Ausrüstung nicht zu vermeiden. Viele Hersteller haben das Problem erkannt und bieten mittlerweile sowohl im Kompakt- als auch im Spiegelreflexbereich spritzwasserfeste Kameras und Objektive an. Ein Tuch zum Abtrocknen der Kamera und ein trockenes und sauberes Mikrofasertuch für die Frontlinse gehören dennoch in die Fototasche. Am unbeschwertesten fotografiert es sich mit wasserdichten Kameras, die speziell für die Unterwasserfotografie entwickelt wurden oder mit zusätzlichen Unterwassergehäusen. Diese Gehäuse werden sowohl von den Kameraherstellern als auch von Fremdherstellern für eine große Anzahl von Geräten angeboten und bieten z. T. einen Schutz bis zu Tauchtiefen von über 40 Metern, sie bieten somit bei Regen einen mehr als ausreichenden Schutz. Dem sehr hohen Nutzwert stehen ein größeres Packmaß und ein relativ hoher Preis gegenüber.
Kamera mit Unterwassergehäuse – Beispiel Olympus Pen E-P1 [Abbildung: Olympus]
… auch bei den Kompaktkameras, gibt es Modelle, bei denen Sie selbst stärksten Regen nicht mehr fürchten müssen …
Wasserdichte Kompaktkamera – Beispiel Olympus mju1050SW [Abbildung: Olympus]
Weitere Inspiration zum Thema „Fotografieren bei Regen“ finden Sie auch im Foto-Tipp „Schlechtes Wetter"
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