Das richtige Licht
Das Licht ändert sich ständig. Je nach Tages-, Jahreszeit, Wetter, Verschmutzung der Luft und geographischer Lage variiert die Farbtemperatur und Richtung des Lichts. Gezielte Beachtung der Lichtstimmung ist eine wichtige Voraussetzung für gelungene Aufnahmen. Eine entsprechende Vorbereitung und Planung im Bezug auf Sonnenaufgang, Sonnenverlauf und Lage der Objekte ist bei Auftragsarbeiten häufig nicht zu vermeiden. So z. B. bei der Fotografie von Architektur. Hierbei ist es wesentlich, die Ausrichtung des für die Arbeit entscheidenden Motivelements, zu bestimmen und festzustellen, zu welcher Tages- oder auch Jahreszeit das gewünschte Objekt optimal beleuchtet wird.
"Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht". Georg IR B.
Was ist Licht?
Das aus dem Griechischen stammende Wort Photographie bedeutet mit Licht schreiben. Fotografie bezeichnet somit ein technisches Verfahren, bei dem eine Ausprägung von Licht (dauerhaft) gespeichert wird.
Lichtrichtung
Das Licht hat verschiedene Eigenschaften und Qualitäten hierzu zählt auch die Lichtrichtung. Hiermit wird der Winkel zwischen Lichtquelle, Motiv und Kamera beschrieben. Es wird hierbei vor allem zwischen Vorder-, Seiten- und Gegenlicht unterschieden. Hinzu kommt eine Unterscheidung in Bezug auf die Abstrahlfläche der Lichtquelle.
Seitenlicht / Streiflicht
Bei Seiten- bzw. Streiflicht kommt dem Schattenwurf eine besondere Bedeutung zu. Hiermit kann je nach Beschaffenheit des Motivs durch den Schatten eine räumliche Tiefenwirkung erzeugt werden. Streiflicht ist Licht, das von der Seite auf eine Fläche fällt. Ideal zum modellieren von Oberflächenstrukturen, da durch die Schatten vorhandene Konturen betont werden.
Gegenlicht
Eine alte Fotoregel besagt, dass der Fotograf beim Fotografieren immer mit dem Rücken zur Sonne stehen soll. Sollte man somit nie gegen die Sonne fotografieren? Die Antwort lautet – "Ja man sollte, aber…" Auf der einen Seite bieten Gegenlichtsituationen eine Fülle von interessanten und überraschenden Motiven und Gestaltungsmöglichkeiten andererseits können Probleme mit der richtigen Belichtung und Bildstörungen (Kontrastminderung, Blendenflecken…) auftreten.
Kunstlicht
Die Beleuchtung des Motivs durch künstliche Lichtquellen wird in der Fotografie als Kunstlicht bezeichnet. Dieses Licht weist je nach Beleuchtungsquelle unterschiedliche Charakteristika in Bezug auf Farbtemperatur und Abstrahlungsfläche. Beides ist für die Fotografie von Bedeutung. Die farbliche Zusammensetzung (Farbtemperatur, Wellenlänge) des Lichts beeinflusst die Wiedergabe der Motivfarben. Es können starke Farbunterschiede zwischen den einzelnen Beleuchtungsquellen auftreten, die mit der natürlichen Wahrnehmung mit dem bloßen Auge wenig gemein haben. Schwierig wird es insbesondere dann, wenn eine farbrichtige Darstellung (z. B. Reproduktionen von Kunstwerken) gefordert wird. In diesen Fällen zahlt sich manueller Weißabgleich und entsprechendes Farbmanagement aus.
Weiches Licht
Je größer die Abstrahlfläche einer Beleuchtungsquelle umso weicher ist das Licht. Hierbei werden Schatten minimiert und der beleuchtete Bereich wird gleichmäßig ausgeleuchtet. Diese Beleuchtungssituation findet man z. B. bei bewölktem Himmel oder bei der Ausleuchtung mit großen Lichtwannen im Studio vor. Diese Beleuchtungssituation wird häufig im Portrait- oder im Beauty-Bereich eingesetzt. Selbst markante Gesichter wirken in dieser Lichtsituation gleichmäßiger und Hautunebenheiten treten in den Hintergrund.
Hartes Licht
Hartes Licht wird durch kleinflächige (bis hin zu punktförmigen) Lichtquellen erzeugt. Hierbei ist nicht die absolute Fläche der Beleuchtungsquelle, sondern auch der Abstand zum beleuchteten Objekt von Bedeutung. So ist zu erklären, dass die Sonne trotz ihres Durchmessers von ca. 1400000 km aufgrund der großen Entfernung (ca. 150 × 106 km) bei direkter Sonneneinstrahlung als punktförmige Beleuchtungsquelle wahrgenommen wird und eine entsprechende Wirkung auf das Bildergebnis hat.
Helligkeit / Leuchtdichte / Beleuchtungsstärke
Zur Beschreibung der Intensität des Lichts gibt es eine Reihe von Begriffen wie Helligkeit, Leuchtdichte, Beleuchtungsstärke… Diese Ausdrücke beschreiben unterschiedliche Aspekte der Intensität des Lichts. Dieser Artikel beschäftigt sich lediglich mit einführenden für die Fotografie relevanten Informationen
Farbtemperatur des Lichts
Licht weist je nach Beleuchtungsquelle unterschiedliche Charakteristika in Bezug auf die farbliche Zusammensetzung auf. Die Farbtemperatur des Lichts beeinflusst die Farbwiedergabe des Motivs. Der Begriff Farbtemperatur leitet sich von der Temperatur eines schwarzen Körpers ab, die dieser bei der Ausstrahlung der jeweiligen Wellenlänge hat.
Wetter, Jahres- und Tageszeit
Besonders interessant sind im Bereich des natürlichen Sonnenlichts die unzählbar unterschiedlichen Ausprägungen einer im Wesentlichen gleich bleibenden Lichtquelle – der Sonne. Warum ist dies so?
Regen
Trotz der vielseitigen Möglichkeiten, die Fotografie bei Regen bietet, konzentriert sich die Masse der Fotografen auf Motive bei Sonnenschein. Fotografie im Regen bietet eine Vielzahl von kreativen Möglichkeiten.
Goldene Stunde
Diese Lichtsituation tritt kurz nach Sonnenaufgang bzw. kurz vor Sonnenuntergang auf. Sie ist gekennzeichnet durch warmes weiches Licht. Die warmen Farben am Abend, am Morgen und die Rottöne bei Sonnenauf- und Sonnenuntergängen resultieren aus einer Filterwirkung der Atmosphäre, die ihre Ursache in der großen Wegstrecke hat, die das Sonnenlicht zu diesen Tageszeiten in der Atmosphäre zurücklegen muss. Da zunächst die kurzwelligen blauen Lichtanteile von der Atmosphäre gefiltert werden, verbleibt ein größerer Anteil an langwelligem rotem Licht.
Mittagszeit – Senkrecht stehende Sonne
Die senkrecht am Himmel stehende Sonne ist ein relativ schwieriges Pflaster für die Fotografie. Durch die kurze Strecke, die das Sonnenlicht bei dieser Tageszeit durch die Atmosphäre zurücklegt, werden die Sonnenstrahlen nur wenig gestreut. Dies hat hartes Licht zur Folge. Die Sonne zeichnet als punktförmige Lichtquelle scharfe Schatten und der Helligkeitsunterschied zwischen beleuchteten Bereichen und den Schattenpartien ist sehr stark.
Die Blaue Stunde
Die Blaue Stunde – Stunde der Künstler, Romantiker und eben auch der Fotografen. Zu pathetisch? Fakt ist zumindest, dass zu dieser Tageszeit mit der entsprechenden Aufnahmetechnik äußerst interessante Fotos entstehen können. Der Himmel ist dabei von einem tiefen Blau erfüllt.
Nachtaufnahmen / Nachtfotografie
Das Vorgehen beim Fotografieren ist vergleichbar mit der Fotografie zur "Blauen Stunde". Aufgrund des schwachen Lichts, das nachts zur Verfügung steht, muss meist mit Stativ gearbeitet werden. Die ISO-Zahl sollte wenn möglich wegen der besseren Bildqualität auf einem niedrigen Wert belassen werden.
Geografische Breite
Um die Zeitplanung in Bezug auf den Sonnenstand zu verbessern, sind grundlegende Gedanken zum Sonnenstand und -verlauf hilfreich. Der Sonnenstand ist neben der Tageszeit auch von der Jahreszeit und der geografischen Breite abhängig. Während in den polaren Regionen in den Wintermonaten ...
Available Light
„Available Light“ ist ein aus dem Englischen übernommener Fachterminus, dessen direkte Übersetzung – vorhandenes, verfügbares Licht – bereits eine weitere Definition vorweg nimmt. Sowohl natürliches als auch Kunstlicht kann für „Available Light“ sorgen.