Weitwinkelobjektive haben eine kleinbildäquivalente Brennweite kleiner 45mm. Durch den Crop-Faktor vieler digitaler Kameras muss die reale Brennweite des Objektivs kleiner sein um eine entsprechende kleinbildäquivalente Brennweite zu erreichen.Weitwinkelobjektive weisen bei kleiner Aufnahmedistanz eine perspektivische Verzeichnung auf. Weitere Besonderheiten von kurzen Brennweiten sind u. a. der große Schärfentiefebereich und die geringe Verwacklungsgefahr. Der gezielte Einsatz dieser optischen Besonderheiten von Weitwinkelobjektiven kann die fotografischen Möglichkeiten deutlich erweitern.

Einsatz
- Landschaft
- Architektur
- Innenräume
- Zur Erzielung best. Effekte
Besonderheiten
- Große Schärfentiefe (Vorder- und Hintergrund scharf)
- Großer Bildwinkel
- Geringe Verwacklungsgefahr - Relativ lange Verschlusszeiten bei Freihandaufnahmen möglich (Kehrwertformel)
- Tiefe Kamerastandpunkte häufig von Vorteil (siehe Beispielbild)
- Verzerrende Wirkung bei kurzer Aufnahmedistanz (Verzerrende Effekte werden manchmal als nachteilig empfunden, können jedoch bewusst bei der Bildgestaltung eingesetzt werden) – vor allem Porträts sollten Sie nicht mit Weitwinkelobjektiven aus kurzer Distanz aufnehmen, da hierbei zum Teil bizarre Verzerrungen entstehen können
- Details im Vordergrund werden überdimensional groß dargestellt - entferntes wird sehr klein dargestellt
- Dies steigert die Tiefenwirkung im Bild
- Mit dem Weitwinkel lassen sich z. B. Personen in einfacher Weise größer als z. B. Gebäude oder Berge darstellen - dieser Effekt tritt in Verbindung mit einem Weitwinkelobjektiv dann auf, wenn die Distanz der Person zur Kamera deutlich kleiner als die Distanz des Gebäudes zur Kamera ist
- Bei Neigung der Kamera werden senkrechte Linien verzerrt dargestellt (stürzende Linien)
- Häufig tonnenförmige Verzeichnung
Das folgende Bild zeigt den Blick ins Monument Valley. Die Aufnahme wurde aus geringer Höhe mit einem 28mm Weitwinkel aufgenommen. Durch das Weitwinkel und einer entsprechenden Blende (1:11) besitzt die Aufnahme eine sehr große Schärfentiefe, die vom unteren bis zum oberen Bildrand reicht. In Verbindung mit einem tiefen Kamerastandpunkt wird im folgenden Bild (Blick in das Monument Valley) die Tiefenwirkung gesteigert.

Bei Aufnahmen mit Weitwinkelobjektiven kann es schnell zu "Stürzenden Linien" kommen, wenn die Kamera nach oben oder unten geneigt wird.

Bei Aufnahmen aus kurzer Distanz kommt es zu perspektivischen Verzerrungen. Bildbereiche, die näher am Objektiv sind, scheinen größer, weiter entfernte Objekte wirken kleiner.

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